Uruguay 1
Departamentos Cerro Largo bis Rio Negro
(ohne Montevideo)
Fortsetzung von Brasilien 8
Allgemeine Informationen über Uruguay findet Ihr unter
http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Aussenpolitik/Laender/Laenderinfos/01-Laender/Uruguay.html
Die Fotos zu diesem Bericht findet man am Ende des Textes.
Ein paar Kilometer hinter Chuy biegen wir links ab nach Corunilla und bleiben dort bei unangenehmem trübem Wetter auf einen kleinen Wendeplatz am Meer. Durch total flache Landschaft fahren wir weiter nach Santa Teresa zum dortigen Nationalpark, der von der Armee verwaltet wird und mit einer breiten Palmenallee, gepflegten Rasenanlagen, Stellplätzen unter Eukalyptusbäumen und Pinien sowie einem schönen Sandstrand glänzt. Dafür sind die Sanitäranlagen nicht sauber, es gibt für den gesamten Platz nur eine Damendusche. Wie so oft freuen wir uns, dass wir alles an Bord haben. Später sehen wir uns noch die auf einem Hügel gelegene gut restaurierte Festungsanlage Fortaleza de Santa Teresa an. Nachdem die Portugiesen den Bau der Anlage begonnen hatten, wurde sie durch Spanien 1793 erobert.
Wir fahren weiter nach Punta del Diablo, der an der Atlantikküste hinter Sandstränden und Felsabschnitten liegt. In diesem nicht nur bei Backpackern beliebten Ort gibt es keine höheren Häuser, nur viele kleine Ferienhäuser und kleine Hotels und Apartmentanlagen. Alle haben ein ganz unterschiedliches Aussehen und gerade das macht Punta del Diablo so besonders. Viele Häuser sind auf Stelzen gebaut, einige sogar mit Reetdächern, wieder andere angenehm bunt gestrichen. In Strandnähe wenige kleine Souvenirstände, Bars, kleine Geschäfte und Restaurants. Dieser Ort scheint für alternativ Reisende ideal zu sein. Wir sehen viele junge Leute. Es ist Saisonanfang, überall wird noch gestrichen, gehämmert und geräumt, viele Häuser sind noch nicht bewohnt. Vor einem dieser Häuser verbringen wir in einer Seitenstraße eine ruhige Vollmond-Nacht. Der Verkehr in Uruguay fließt gemächlicher, mit weniger Autos und LKW als in Brasilien und vor allem in den Orten sind viele klapprige Autos unterwegs.
Über Piriapolis erreichen wir am Atlantik den Paraiso Suiza Camping-Platz von Silvia und Heinz, wo wir am 2. Juni Richtung Brasilien gestartet sind. Wir unterhalten uns lange mit den beiden und anderen Langzeitreisenden. Wie wir, wissen auch sie die angenehme Atmosphäre bei Silvia und Heinz zu schätzen. Wir erleben eine tolle, fast eine Stunde anhaltende Sonnenuntergangsstimmung am Strand. Die Sonne taucht wie ein großer orangener Ball im Meer unter und beleuchtet die Wolken in rosa bis lila Farben.
Vom 9. Dezember 2014 bis zum 15. Januar 2015 stellen wir unseren Vagabundo hier beim Paraiso Suiza ab, fliegen für 5 Wochen nach Hause und genießen die Weihnachts- und Neujahrszeit bei Familie, Freunden und Kollegen.
Nach unserer Rückkehr erhalten wir von anderen Travellern wieder einmal viele nützliche Tipps für unsere Weiterreise durch Argentinien, Chile, Bolivien und Peru.
Wir fahren vorbei an Montevideo und erreichen die historische Stadt Colonia del Sacramento am Rio de la Plata. An der Plaza Major 25 des Mayo, einem schönen sauberen Park, um den herum kleinere Hotels, Cafés und Hosterias stehen, verbringen wir eine ruhige Nacht. Die malerische Stadt Colonia del Sacramento gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Wir steigen die schmale Wendeltreppe zum Leuchtturm aus dem 19. Jahrhundert hinauf und haben von oben bei starkem Wind einen prima Blick über die Altstadt und auf den Rio de la Plata. Nur 50 km sind es ab Colonia per Fähre über den Rio de la Plata rüber nach Buenos Aires. Auch von dort sind heute wieder viele Touristen herüber gekommen. Colonia wurde 1680 von Portugiesen gegründet, vor allem wegen ihrer strategisch günstigen Lage gegenüber dem spanischen Buenos Aires. Knapp hundert Jahre später und nach etlichen Schlachten brachten die Spanier die Stadt unter ihre Kontrolle und beherrschten damit auch den Schmuggel in diesem Gebiet. Wir schlendern stundenlang durch das Barro Histórico, die auf einer kleinen Halbinsel gelegene Altstadt, die viele optische Highlights bietet. Auf Straßen und Gassen mit Kopfsteinpflaster aus der Kolonialzeit gehen wir entlang mehr oder weniger restaurierten Gebäuden und dann auf den Mauerresten der ehemaligen Bastion San Miguel zum Stadttor aus dem Jahre 1745. Wir bummeln über die schattige und gepflegte Plaza de Armas, an der sich auch die Iglesia Matriz befindet. Wir begegnen einer tanzenden und trommelnden Truppe, die sich beeindruckend auf der Calle de la Playa Richtung Westen bewegt. Dort tanzt bereits seit einiger Zeit ein Paar Tango. Am Yachthafen und bei der Plazoleta San Martin gruppieren sich einige nette Straßenrestaurants. Ein paar Angler versuchen schon seit Stunden, ihr Abendessen mit einem Fang zu sichern. Am Abend genießen wir von der gepflasterten Uferstraße, wie die Sonne orange leuchtend am Rio de la Plata untergeht.
Am nächsten Tag fahren wir durch flaches Landwirtschaftsgebiet nach Carmelo entlang von Rinderweiden, Getreidespeichern und ab und zu ein Wäldchen. Auch sehen wir vereinzelt berittene Gauchos. Bei Fray Bentos erreichen wir die Grenze zwischen Uruguay und Argentinien. Nach Erledigung der Zollformalitäten kommen wir an die Mautstation der Brücke Puente International San Martin, zahlen 28 US $ und überqueren den breiten Rio Uruguay, der die Grenze zwischen Uruguay und Argentinien bildet.
Fortsetzung siehe unter Argentinien 2