Argentinien 6

 

Provinzen  Cordoba, Catamarca, Tucumán und Jujuy

Argentinien 6

 

Von Provinz Cordoba bis Provinz Jujuy

Fortsetzung von Argentinien 5

 

vom 3. August bis zum 1. September 2015

 

Die Fotos zu diesem Bericht findet man am Ende des Textes.

 

Mit unserem Motorroller fahren wir von Villa General Belgrano knapp 40 km auf die im leichten Dunst liegende karge Sierra de Cordoba zu. Es geht zunächst durch hügelige trockene Weidelandschaft, später folgen auch Waldgebiete. Nach einigen Kurven sehen wir zu Füßen der bis zu 2000 m hohen Berge die ersten Häuser des Ortes La Cumbrecita. Der Ort auf 1300 m Höhe wurde von dem deutschen Einwanderer-Ehepaar Mehnert gegründet. Ihnen folgten weitere Einwanderer und so hat La Cumbrecita viel deutsches Flair. Eine steile Straße aus groben Pflastersteinen führt hinunter in den Ort. Der beliebte Ausflugsort ist durch seine Lage zu Füßen der Sierra de Cordoba und durch seine schönen Häuser im alpenländischen Stil außergewöhnlich und das lässt man sich gern bezahlen. Wir finden viele deutsche Worte und Namen. Wir wandern zur Cascada Grande, wo ein etwa 15 m hoher Wasserfall zu sehen ist. Der Klimawandel macht sich auch hier bemerkbar. Es gibt im Gegensatz zu früher mehr Regen im Sommer, weniger Schnee im Winter und die Temperaturen sind in den letzten zehn Jahren gestiegen.

 

Einige Tage später starten wir von San Fernando del Valle de Catamarca mit dem Roller zu einer Tour. Wir fahren in das Verkehrsgewühl, wo natürlich auch Hinweisschilder auf die wichtigsten Überlandstraßen fehlen. Wie so oft in Argentinien ist auch die Vorfahrtsregelung unklar, weil Schilder fehlen. An Kreuzungen müssen wir manchmal halten und können manchmal durchfahren. Dabei erinnern wir uns an die Bemerkung vom Holländer Joop, der schon ein paar Jahre durch Südamerika fährt: „Wisst Ihr eigentlich, wie die Vorfahrt in Argentinien geregelt ist? Wir nicht!“. Uns geht es genauso und so fahren wir defensiv an die Kreuzungen heran und sehen, was die anderen machen. Auf der sehr gut geteerten Ruta 4 fahren wir mit unserem Roller fast allein durch herrliche Berglandschaft der Sierra de Manchao. Über einen Pass erreichen wir das idyllische Tal von El Rodeo, während der Ort nichts Besonderes bietet.

 

Abends auf dem Campingplatz kommt unsere argentinische Nachbarin Beatriz mit ihrer Familie zurückhaltend auf uns zu und will mehr über uns und unser Wohnmobil wissen. Gern gewähren wir ihnen den Einblick in unser rollendes Zuhause. Ein hilfsbereiter Argentinier fährt am nächsten Tag vor uns her uns bringt uns zu einem kleinen Laden, wo wir unsere leere Gasflasche auffüllen lassen. Später fahren wir nun bergauf fast allein durch die Quebrada de la Cebila und kommen in 1270 m Höhe dann in eine schöne Landschaft, die mit ihren Cardón-Kakteen und kargen Bergen etwas an das Zentrum der mexikanischen Baja California erinnert. Eine sehr steile Straße führt in einen engen Canyon der Sierra de Fiambalá hinauf, auf der unser Viereinhalbtonner mit seinen nur 122 PS kurz vor seiner Belastungsgrenze steht. Die Felsen ragen zum Teil über hundert Meter senkrecht in die Höhe. Dazwischen sind die 15 Naturstein-Thermalbecken von Fiambalá gemauert, in denen Wasser von etwa 45° Grad bis 35 Grad gestaut wird. Die ganze Anlage ist hervorragend gepflegt und wir genießen an mehreren Tagen die Erholung in den Becken. Vom Stellplatz in knapp 1.900 m Höhe haben wir einen herrlichen Blick auf die weiten sandigen Ebenen des Tales Valle de Fiambalá und die unteren Ausläufer der Sierra de Navarez, deren Viertausender Gipfel aber wolkenverhangen sind.

 

In engen Kurven führt die Ruta 60 hoch in die Anden zum Paso San Francisco, doch zunächst durch die eindrucksvolle Schlucht Quebrada las Angosturas an den steilen Felsen entlang. Danach erreichen wir eine Hochebene von 3.000 m, über der sich ein wolkenloser stahlblauer Himmel erstreckt. Durch die großen Scheiben unseres Vagabundo haben wir während der Fahrt unvergessliche Panorama-Blicke auf diese phantastische Ebene, die von Viertausendern umgeben ist. Die Lagunen sind von einer Eisschicht bedeckt, an deren Rand Kühe stehen. Immer wieder sehen wir Vikuna-Herden am Wasser oder in der von Andengras bestandenen Landschaft. In einer Lagune erkennen wir am Eisrand im Wasser verschiedene Entenarten und rosa Flamingos, das Frühstück aufpickend. Weit in der Ferne zeigen sich die ersten schneebedeckten Sechstausender. Wir passieren eine Geröllwüste mit sandigen Abschnitten, durch die der pfeifende Westwind immer wieder den Sand bis zu hundert Meter hoch und weit vor sich hertreibt. Im Westen erhebt sich vor uns der Vulkan Incahuasi (6838m). Teilweise im ersten Gang überschreiten wir 4000 m und fahren weiter bergan in ein weites Tal. Das gelb leuchtende Gras bedeckt hier weite Flächen und reicht bis zu den Höhen der Fünftausender hinauf. Bei Las Grutas ist in 4030 m Höhe leider vor einer Schranke Schluss. Der Paso San Francisco (4725 m) ist gesperrt. Deshalb also sind uns auf knapp 160 km nur 5 Fahrzeuge begegnet. Auch auf der Rückfahrt stellen wir wieder fest, dass die Ruta 60 wirklich eine wahre Traumstraße durch die Einsamkeit ist. Neben der Straße am Rio Gurachin verbringen wir die Nacht, die nächste dann hinter der Polizeistation von Londres.

 

El Shincal wurde 1470 von den Inkas gegründet und liegt in einem Tal malerisch an den Ausläufern der Sierra de Fiambalá. Wir spazieren bei frühlingshaften Temperaturen im Winter fast allein durch die ausgezeichnet restaurierte Anlage, zu der auch etliche Cardón-Kakteen und viele Bäume gehören. Wir sehen uns die restaurierten Gebäudereste an und klettern auf den Ushnu, eine abgeflachte Pyramine hinauf. Sie diente den Inkas damals zu Zeremonialzwecken und bietet uns einen phantastischen Rundumblick auf die Schatten werfende Sierra de Fiambalá und die weiten Ebenen im Osten. Auch von einem weiteren Hügel genießen wir den Blick und die beeindruckende Stille, die nur von etlichen vorbeifliegenden grünen schreienden Papageien unterbrochen wird.

 

Auf unserer Weiterfahrt begleitet uns mal wieder der viele Müll. Wie wird das hier in 5, 10, 20 Jahren aussehen, wenn noch viel mehr Plastikzeug dazu kommt, das Jahrhunderte braucht, um zu verrotten. Ein lohnender Abstecher führt uns zu den Ruinen von Quilmes, die sich in einem Tal zu Füßen der Sierra befinden. Die Spanier haben den kriegerischen Stamm der Quilmes-Indianer erst 1667 durch Aushungern besiegen können. Sie trieben ihre Pferde in die Maispflanzungen und nahmen ihnen damit die Lebensgrundlage. Anschließend trieben sie die Quilmes nach Buenos Aires, wo sie ihr eigenes Aussterben beschlossen. Fast zwei Stunden klettern wir durch die Ruinen der Wohngebäude und zu den Aussichtspunkten, von denen die Indianer Angreifer schon von weitem erkennen konnten.

 

An der Plaza von Cafayate genießen wir die Feierlichkeiten zum 165. Geburtstag des Befreiers General San Martín mit Reden, Instrumentalmusik einer Kapelle und traditionellen argentinischen Tänzen. Mit dem Motorroller fahren wir auf staubiger Schotterpiste an Weinfeldern vorbei und halten erst am letzten der Weingüter, das sich in idyllischer Lage direkt an den Ausläufern der Sierra de Quilmes befindet. Dort bei der kleinen Bodega Mounier mit der Finca das Nubes kaufen wir nach einer Weinprobe köstlichen Torontés-Wein, die einzige in Argentinien beheimatete Weinsorte.

 

Die RN 68 führt durch die phantastische rot-gelbe Felslandschaft der Quebrada de la Conchas. Die Ähnlichkeit mit den Felslandschaften von Utah/USA ist verblüffend. Unten im Tal Valle de Lerma kontrastiert das Grün der Bäume und Sträucher am Rio de la Conchas zu den umgebenden Bergen. Wind und Wetter haben einige Felsen ausgehöhlt und Ventanas (Fenster) hinterlassen. Lange fahren wir noch durch diese herrliche farbenprächtige insgesamt 70 km lange Schlucht und finden schließlich einen versteckten Stellplatz hinter Bäumen und Büschen.

 

Unser nächstes Ziel ist das abgelegene San Antonio de las Cobres in der gleichnamigen Sierra. Auf staubiger Piste kommen uns LKW’s entgegengebrettert und nebeln uns ein. Im breiten, fast trockenen steinigen Flussbett sehen wir Reiter, die Schafe hindurch treiben. Weiter geht die Fahrt durch das enge Tal mit kargen Bergen, durch das sich an manchen Tagen der Tren des las Nubes, der Zug in die Wolken auch über viele Brücken und durch etliche Tunnel nach oben schlängelt. Immer wieder kreuzen wir die Schienen, fahren unter geländerloser Eisenbahnbrücke durch und queren wasserführende Bachbetten. An den Hängen wachsen tausende Cardón-Kakteen. Endlich sind wir wieder auf einer gut geteerten Straße, überqueren den Rio Toro und verbringen in 2600 m Höhe wieder eine kalte Nacht. Unsere wunderschöne Weiterfahrt führt bergauf vorbei an einfachen Hütten unter grauen Geröllbergen mit unzähligen Cardóns. Gehöfte wie Lehmburgen, Koralle mit Ziegen und Schafen ziehen am Panoramafenster vorbei. Nach Durchquerung einer Schlucht wird das Tal weitläufiger, Rinder und Pferde grasen in der verhältnismäßig grünen, teils sumpfigen Hochebene. Die Menschen leben in diesem rauhen Klima wie vor hunderten von Jahren, nur mit dem Unterschied, dass auf den Dächern Solarzellen installiert sind. Es ist ein hartes und entbehrungsreiches Leben hier. Selbst in der sonnigen Mittagszeit müssen die kleinen Kinder dick eingepackt auf staubigen Wegen spielen. Nachdem wir den Pass Abra Blanca in 4080 m Höhe überquert haben geht’s weiter auf Schotterpiste, ehe wir das staubige Nest San Antonio de los Cobres erreichen. Schon bald wird hier die neue Asphaltstraße eröffnet werden. Nun fahren wir mit unserem Motorroller über die zunächst breite, dann schmalere Schotterpiste durch abgelegene Gebiete in Kurven bergauf, vorbei an der ehemaligen Mine Concordia mit dem Friedhof der Minenarbeiter. Nach 18 km erreichen wir schließlich vor uns den 63 m hohen Viaducto de la Polvierilla. Über dieses Meisterwerk der Baukunst aus dem Jahre 1948 fährt an manchen Tagen der Tren des las Nubes, der „Zug in die Wolken“ von Salta aus.

 

Am nächsten Tag haben wir die Anden hinter uns gelassen und verbringen in der Provinzhauptstadt Salta ein paar Tage auf dem Campingplatz Balneario Municipal Carlos Xamena. Dort treffen wir Simone und Jörg, die mit ihrem amerikanischen Ford-Truck und Lance-Pickup schon vier Jahre auf dem amerikanischen Kontinent unterwegs sind. Wir tauschen bis lange nach Mitternacht unsere Reiseerfahrungen aus.

 

Vorbei an viel Müll mit Plastikflaschen und –taschen entlang der Straße erreichen wir die Provinz Jujuy. Dort biegen wir auf die Schotterpiste RP 83 links ab, die über die Ausläufer der Anden insgesamt 69 km bis ins abgelegene Valle Grande führt. Hier begeistern uns nach wochenlanger Fahrt durch karge Wüstengebiete nun die Yungas, der grüne subtropische Wald an den östlichen Ausläufern der Anden. Es duftet nach Frühling im sehenswerten Parque Nacional Calilegua, wo wir bei der Information Aguas Negras übernachten. Am Camper haben uns bereits fünf farbenprächtige Vögel der Gattung Uraca Comun begrüßt. Bei traumhaftem Wetter fahren wir mit unserem Piaggio von 500 m fast allein hoch in die Berge der Sierra de Calilegua bis in eine Höhe von 1700 m. Die holprige Piste mit zum Teil kopfgroßen Steinen führt ständig bergauf durch dichten Urwald der Yungas. Hier an den Hängen der östlichen Ausläufer der Andenkordilleren regnen sich die vom Atlantik ziehenden Wolken meist im Sommer ab. Sie sorgen für eine üppige Vegetation, aber dann auch für glitschige Erdpisten und unpassierbare Wanderwege. Im letzten Sommer sind hier einige erfahrene Wanderer bei Unwettern ums Leben gekommen. Jetzt am Ende des Winters ist es ziemlich trocken und trotzdem sehr grün. Einige Bäume tragen hellblaue, lila und gelbe Blüten. Immer wieder halten wir und genießen die Stille und die Blicke auf die undurchdringlichen Urwälder. Im Nordosten erkennen wir nun die Spitzen der über 3200 m hohen Sierra. Auf mehreren Senderos wandern wir in diesen Tagen durch den dichten subtropischen Urwald, in dem noch Jaguare und Tapire leben und viele Vogelarten heimisch sind. Bunte Schmetterlinge und vereinzelte Kolibris lassen sich auf den Blüten rund um die Lagune La Lagunita nieder.

 

Über San Salvador de Jujuy führt die Ruta 9 ständig hinauf und nach einigen Serpentinen erreichen wir das Indiodorf Purmamarca. Dort begeistert der durch die erste Morgensonne beschienene Cerro de siete Colores, der Berg der sieben Farben. Wir genießen die friedliche Atmosphäre an der schattigen sauberen Plaza mit ihren alten Bäumen, wo die Marktfrauen ringsherum ihre Stände aufgebaut haben und ihre in allen Farben leuchtenden Webwaren und andere Souvenirs feilbieten. Ringsherum kommt noch das Angebot der Geschäfte in den Adobehäusern hinzu. Wieso oft fällt uns auch hier auf, dass es viele kleine Kinder gibt und viele junge Teenie-Mütter.

 

Auf der Weiterfahrt durch die 70 km lange Quebrada de Humahuaca erreichen wir den Ort Tilcará. Von Norden fegt nun kräftiger Wind und große Staubwolken werden aufgewirbelt. Auf dem Campingplatz begrüßt uns Frau Schmidt, deren Großeltern aus Deutschland ausgewandert sind, in ausgezeichnetem Deutsch. In einem der vielen gemütlichen Restaurants essen wir köstliche zarte Lamas-Steaks, eine Delikatesse dieser Region. Im urigen La Pena de Carlitos genießen wir einen Abend mit regionaler Folkloremusik. An den Lehmwänden haben sich tausende Gäste mit Unterschriften verewigt, außerdem hängen dort indianische Masken und anderes Kunsthandwerk. Sehenswert sind die auf einem Hügel errichteten und rekonstruierten Ruinen von Pucará. Diese Wohnsiedlung der Omaguaca wurde schon vor Eintreffen der spanischen Eroberer am Hügel gebaut und von dessen Spitze konnten die Bewohner das gesamte Tal überblicken. Wir spazieren als erste Besucher gleich nach Öffnung durch die Ruinen und betreten die kleinen Gebäude, die Wohnzwecken dienten und die größeren Versammlungsräume, die mit Kaktus-Holz, Bambus und Lehm bedeckt sind. In Serpentinen rollern wir über eine holprige Schotterstraße mit lockeren Steinen auf fast 3000 m Höhe. Dort klettern wir hinunter zur beeindruckenden Garganta del Diablo, der Schlucht des Teufels und wandern noch ein Stück zu einem Wasserfall in idyllischer Umgebung. Auf dem Campingplatz treffen wir Annegret und Bernhard aus dem Gran Chaco in Paraguay. Sie sind Mennoniten und leben mit vielen anderen Menschen dieser deutschsprechenden Glaubensgemeinschaft in der Gegend von Filadelfia.

 

Vom Ort Humahuaca starten wir schon bei Tagesanbruch mit dem Motorroller vom zum 78 km entfernten abgelegenen Bergdorf Iruya. Auf 53 km Schotterpiste überqueren wir auch mehrere teils noch vereiste Bäche. Wir fahren ständig bergauf, vorbei an abgelegenen Gehöften aus ärmlichen Adobe-Lehmhäusern, bei denen sich die Menschen an der Ostseite der Wände in der ersten Morgensonne wärmen. Eine Indio-Frau sitzt ganz allein am Wegesrand. Nach der Abra del Condór in 4000 m Höhe geht es in Serpentinen und langen Kehren ständig bergab. Immer wieder bieten sich tolle Ausblicke auf diese Urlandschaft mit den steil aufragenden Bergen. Diese bestehen aber nicht aus festen Felsen, sondern nur aus meist runden Gesteinsbrocken, die mit Sand und Lehm locker verbunden sind. Der nächste kräftige Schauer in der Regenzeit wird unweigerlich zu neuen Erdrutschen führen. An manchen Stellen neben der Piste geht es bis zu hundert Meter steil bergab. Schöne Blicke bieten sich auf die Terrassenfelder, die in großer Höhe über den steilen Geröllklippen angelegt sind. Schließlich sehen wir in der Ferne das abgelegene Bergdorf Iruya mit der markanten Kirche vor den steil aufragenden Bergen. Nach einem Rundgang durch den Ort realisieren wir auf dem Rückweg die steile Auffahrt von Iruya in 2800 m bis zum 4000 m hohen Pass. Unser 125 ccm-Roller hat arge Probleme, mit uns Beiden auf dem Sattel die Steigungen zu meistern. Zwei Kondore kreisen über uns und gewinnen in den warmen Aufwinden schnell an Höhe. Immer wieder müssen wir absteigen und an manchen Stellen schafft es der Roller auch ohne Besatzung nur wenn ich bei Vollgas nebenher laufe. Nicht nur das Fahrzeug hat mit den Steigungen und der dünnen Luft in knapp 4000 m Höhe Probleme, sondern auch wir. Vor uns immer wieder neue Serpentinen, immer neue Kehren und Steigungen. Endlich beim Abra del Condór schwitzend und keuchend angekommen geht es überwiegend bergab durch die Hochebene und wieder sehen wir eine Indio-Frau am Wegesrand. Sie und ihre vielen Hunde hüten die Schaf- und Ziegenherde, während ein gutes Dutzend ihrer Lamas direkt neben der Piste Büsche und wenige Gräser fressen. Nach insgesamt neun Stunden reiner Fahrzeit sind wir zurück am Camper und schlafen nach diesem Hauch von Abenteuer schnell ein.

 

Von Humahuaca fahren wir auf der Ruta 9 bis auf 3442 m bergan, bevor wir noch einen Abstecher zum Dorf Yavi unternehmen. Hier finden wir noch fast vollständig die Adobe-Bauweise der Häuser vor, in denen nur noch wenige Menschen unter einfachsten Bedingungen in karger Umgebung leben. In der Kirche befindet sich einer der ältesten und schönsten mit Blattgold überzogenen Altare Argentiniens. Nach einem Besuch im Museum fahren wir weiter zum Grenzort La Quiaca.

 

Fortsetzung siehe unter Bolivien 1